Nobelpreisträger unter den Funkamateuren

Kürzlich ging die Nachricht um die Welt, dass bereits zum dritten MAl ein Funkamateur den Nobelpreis erhalten habe. Hier eine kurze Übersicht über die Nobelpreisräger unter uns:

  1. George Elwood Smith (* 10.5.1930)
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George Elwood Smith (* 10. Mai 1930 in White Plains) ist ein US-amerikanischer Physiker. Er ist Miterfinder der Charge-Coupled Device (CCD).

1959 machte er an der Universität Chicago seinen Ph.D. mit einer Dissertation über den abnormalen Skin Effekt in Wismut, die nur 8 Seiten lang ist.

Smith arbeitete von 1959 bis 1986 bei den Bell Laboratories, wo er die Erforschung neuartiger Laser und Halbleiter-Bauelemente vorantrieb.

Im Jahr 1969 erfanden Smith und Willard Boyle das Charge-Coupled Device (CCD) - eine Erfindung, die wie bekannt ja vor allem zur Entwicklung von digitalen Kameras führte. Dafür erhielten beide 1973 die Franklin Instituts Stuart Ballantine-Medaille.

Er wurde 2009, zusammen mit Willard Boyle, mit dem Nobelpreis für Physik für die Erfindung des CCD ausgezeichnet.

George E. Smith ist Funkamateur[2] und hält das US-Rufzeichen AA2EJ.

G. E. Smith ist auch begeisterter Segler: Nach seiner Pensionierung im Jahre 1986 segelte er 17 Jahre lang mit seiner Ehefrau Janet um die Welt…

In einem ARRL Interview meinte er: "While we were on our boat, we used Amateur Radio, especially in the South Pacific. My wife Janet, AA2EI, was the principal radio operator. With our radio, we could keep track of other boats in the area. Over in the Southwest Pacific, there are shore stations that provide weather forecasts every day on the ham radio. We would listen for these, as it was such a tremendous help for us as sailors. Janet and I haven't really been on the radio since we got back to the US in 2003."

(Quelle: Wikipedia, ARRL; Photo: © Prolineserver 2010, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0))

  1. Joseph Hooton Taylor Jr. (* 29.3.1941)
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Joe Taylor erlagnte seinen Ph.D. an der Harvard University im Fach Astronomie. Schon als Teenager war er als Funkamateur lizenziert, und seine Beschäftigung mit dem Funk fokussierte sein Interesse schließlich auf die Radioastronomie.

Taylor wurde 1993 zusammen mit Russell Hulse der Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Pulsars PSR 1913+16 in einem Doppelsternsystem verliehen. Durch diesen Pulsar konnten erstmals der Energieverlust durch Gravitationswellen vermessen und die entsprechenden Voraussagen der Allgemeinen Relativitätstheorie bestätigt werden.

Joseph H. Taylor ist aktiver Funkamateur mit dem Rufzeichen K1JT und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Funkverbindungen unter Nutzung des Mondes (EME) sowie verglühender Meteoroiden (Meteorscatter) als Reflektor für die Funkwellen. Hierzu entwickelte er das Verfahren WSJT, das es ermöglicht, extrem schwache, akustisch im Rauschen nicht mehr wahrnehmbare Signale mit Hilfe eines PCs mit Soundkarte zu dekodieren.

Ebenso entwickelte er das Programm WSPR, welches ein international operierendes Baken-Netz aufbaut, das erstmals einen Rückkanal über das Internet besitzt und somit interessante Auswertungsmöglichkeiten über Ausbreitungsbedingungen und Ausbreitungswege ermöglicht.

2012 sprach er zu den Teilnehmern der World Radio Conference (WRC) - ein Zitat daraus: “Future technologies will surely make even better uses of wireless communication than we do today. I foresee plenty of scope for contributions for new technologies. Information and communication technologies have much to offer for the betterment of the human condition everywhere, and perhaps especially so in the developing world. It is extremely important to continue seeking the best efficiencies in the use of the spectrum.“

(Quelle: Wikipedia und ARRL; Photo © Betsy Devine Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0))

  1. William Moerner (* 24.6.1953)
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William Esco Moerner (normalerweise als W. E. Moerner bekannt) ist ein US-amerikanischer Physiker und Chemiker. Am 8. Oktober 2014 wurde ihm gemeinsam mit Eric Betzig und Stefan Hell für die Entwicklung superauflösender Fluoreszenzmikroskopie der Nobelpreis für Chemie zuerkannt.

Moerner wuchs in Texas auf und erhielt seinen B.S. in Physik, B.S. in Elektrotechnik und seinen A.B. in Mathematik an der Washington University 1975. Darauf folgten der M.S. und Ph.D. in Physik an der Cornell University in den Jahren 1978 und 1982. 1981 bis 1995 forschte er bei IBM. Anschließend war er bis 1998 Professor an der University of California, San Diego.

Moerner ist seit 1998 Professor und seit 2002 Harry S. Mosher Professor für Chemie an der Stanford University mit einer Ehrenernennung in Angewandter Physik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Einzelmolekül-Spektroskopie, physikalische Chemie, chemische Physik, Biophysik und Nanophotonik. Dank seiner Forschung gelang die Lokalisierung und das spektroskopische Studium einzelner fluoreszierender Moleküle in Festkörpern.

William Woerner ist Funkamateur und hält das Rufzeichen WN6I.

(Quelle: Wikipedia und ARRL; Photo:  © Kevin Lowder Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0))

© Willi Kraml 2014